Macht  durch Disziplin. Macht durch Gemeinschaft. Macht durch Handeln.
 


„Wellen“ heute

Jugendkulturen geben euch die Möglichkeit, die scheinbar immer chaotischer werdende Welt ein wenig zu ordnen. Sie sind Beziehungsnetzwerke, die euch euer kreatives Potential entfalten lassen und euch durch die Gemeinschaft von Gleichgesinnten eine soziale Heimat bieten, frei von Eltern und Lehrkräften.Noch nie waren so viele Jugendliche kreativ engagiert wie heute: Etwa 20 Prozent der Jugendlichen in Deutschland gehören aktiv und engagiert Jugendkulturen an; sie sind also Punks, Gothics, Rapper*innen, B-Boy und -Girls, Sprayer*innen, Emos, Skinheads, Fußballfans, Skateboarder, Rollenspieler, Cosplayer, Jesus Freaks usw. und identifizieren sich mit ihrer Szene. Auch die Sportszenen jenseits der traditionellen Vereine - von den Boarderszenen über Parcours bis hin zu den Juggern - boomen. Rund 70 Prozent der übrigen Jugendlichen orientieren sich an Jugendkulturen. Sie gehören zwar nicht persönlich einer Jugendkultur an, sympathisieren aber mit mindestens einer jugendkulturellen Szene, besuchen entsprechende Szenepartys, Konzerte oder andere Events, wollen sich aber nicht verbindlich festlegen. Jeder Szene-Kern wird so von einem mehr oder weniger großen Schwarm umkreist, der mehrere Millionen Jugendliche umfassen kann.Man kann sich Jugendkulturen bildlich wie Tropfen in einem Meer vorstellen: Innerhalb des Meeres mischt sich alles unaufhörlich miteinander. Immer wieder erfasst eine große Welle eine Jugendkultur, die dann für eine kurze Zeit alle anderen zu dominieren scheint. Die Küste naht, und auch die größte Welle zerschellt. Das Wasser verdampft dabei jedoch nicht, sondern es fließt wieder ins offene Meer zurück – strömt aus in viele kleine Jugendkulturen, verwandt und doch verschieden. Auch das Internet ist ein Tummelplatz enormer jugendkultureller Aktivitäten, mit denen ihr wahrscheinlich längst vertraut seid und eure Medienkompetenz ständig erweitert und zeigt. Mit eigenen Symbolen, eigenen Stilen in Kleidung, Kunst, Moral und Musik und in kritischer Distanz zur Gesellschaft ermöglichen Jugendkulturen euch ein hohes Maß an Selbstkontrolle und Eigenständigkeit – aber auch an Verantwortung. Jugendbewegungen fordern die Gesellschaft heraus und können sie toleranter machen. Doch die Gefahr, dass der Schuss auch mal nach hinten los geht oder man aber übers Ziel hinaus schießt, ist nicht zu unterschätzen.Gefährlich kann es beispielsweise werden, wenn eine Gruppierung problematische Inhalte und Werte vertritt.

Seht euch hierzu folgende Grafiken an:



Aufgabe 1: Diskussionsrunde:
• Wie geht es euch, nachdem ihr diese Grafiken betrachtet habt?
• Habt ihr selbst schon einmal persönliche Erfahrungen in einem oder mehreren dieser Themenfelder gemacht?
• Welche Straftaten fallen euch hinsichtlich dieser Themenfelder ein?

Aufgabe 2:

Diskutiert in Kleingruppen folgende Fragestellungen:
a) Im Stück sagt Amélie: „Niemals wird sowas wieder passieren. Nicht hier bei uns!“ – Stimmt ihr dieser Aussage
zu?
b) Welche „Wellen“ gibt oder gäbe es stattdessen bzw. zusätzlich? (Amélies Mitschüler*innen erwähnen z.B.
Trump oder die AfD – wofür stehen diese beiden jeweils?)
c) Recherchiert in Kleingruppen, welche Merkmale, Ideale und Werte die Hitlerjugend prägten. Vergleicht diese
(z.B. in Form einer Tabelle oder interaktives „Spiel“ auf der HP?) mit denen der „Welle“. Welche
Gemeinsamkeiten und Unterschiede könnt ihr feststellen?
d) Fallen euch noch weitere „Wellen“, auch mit anderen Inhalten, ein?
e) Welche Mittel/Medien würdet ihr nutzen/nutzt ihr, um Inhalte zu verbreiten?
f) Welche Vor- und Nachteile seht ihr in euren heutigen Möglichkeiten?
g) Überlegt euch ein Merkmal (Slogan/Logo/Tiktok-Challenge,...) für eure Kleingruppe. Wofür wollt ihr stehen?
Wie vermittelt ihr eure Werte?  Was müssten andere tun, um dazu zu gehören?